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Mitarbeitergarderoben

Zippsafe hat sich mit Galina Karsten, Ingenieurin bei Paul Wurth Geprolux, über den Prozess der Garderobenplanung bei Gesundheitsbauten unterhalten. Die Agentur aus Luxemburg verfügt über ein Expertenteam aus IngenieurInnen, ArchitektInnen und StadtplanerInnen und hat sich auf die Analyse, Planung bis hin zur Fertigstellung von Bauprojekten spezialisiert. Galina Karsten erzählt uns unter anderem, warum durch die frühzeitige Planung von Umkleiden Kosten gespart werden und wie genau ein Spind ausgewählt wird.

Zippsafe: Guten Tag Frau Karsten, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen. Ich bin sehr gespannt auf den Austausch. Vielleicht starten wir mit Ihrem Werdegang und professionellen Fokus, damit unsere LeserInnen eine Idee haben, mit wem wir es zu tun haben.

Galina Karsten: Ich bin eine Dipl.-Ing. für Medizintechnik mit langjähriger Erfahrung im Bereich Fachplanung und Projektmanagement.

Zippsafe: Welche Rolle übernehmen Sie im Planungsprozess bei Bauten besonders im Gesundheitswesen?

Galina Karsten: Aktuell unterstütze ich BauherrInnen bei der Planung und Ausstattung von Einrichtungen im Gesundheitswesen.

Zippsafe: Darüber ist auch unser Kontakt zustande gekommen, was uns sehr freut. Wie sind Sie eigentlich auf Zippsafe aufmerksam geworden?

Galina Karsten: Im Planungsprozess gibt es manchmal spezielle Themen, wo Sonderlösungen gesucht oder nach innovativen Ideen umgeschaut werden muss. Durch solche Recherchen bin ich auf Zippsafe gestossen. Konkret ging es um mögliche Prozessoptimierungen in der OP-Personalgarderobe bei einem unserer Kunden. Das Personal wechselt dort von ziviler Kleidung über eine angrenzende Personalschleuse auf grüne OP-Kleidung. Gleichzeitig soll in der Garderobe ein Wechsel von der zivilen auf die weisse Berufskleidung möglich sein, wann immer das Personal spontan auf die Station gerufen wird. Die eingeplante Garderobenfläche und die festgelegte Raumgeometrie waren bei dem Kunden leider nicht optimal, um neben der Ausstattung mit konventionellen Spinden die Prozesse hygienisch sauber voneinander zu trennen. Daher suchte ich nach einer "Sonderlösung" zur Platzoptimierung und fand Anfang 2020 einen Video-Beitrag im Netz über den Einsatz von Zippsafe Systemen im Kantonsspital Winterthur.

Zippsafe: Zippsafe bietet folgende vier Vorteile: Platzersparnis, Digitalisierung, Hygiene und Nutzerfreundlichkeit. Welcher hat für Sie den höchsten Stellenwert?

Galina Karsten: In dem oben geschilderten Fall ging es für mich als Beraterin um die Platzersparnis. Für die Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie deren Mitarbeitenden sind alle vier Faktoren von grosser Relevanz.

Zippsafe: Kommen wir zum Prozess der Raumplanung bei Umkleiden - Wie läuft dieser im Detail ab?

Galina Karsten: Hier muss grundsätzlich unterschieden werden, ob es sich um eine Neubau- oder um eine Umbau-/Sanierungsmassnahme handelt. Bei neuen Projekten basiert die Planung auf dem Raumbuch und dem Betriebskonzept. Dort ist die Situation der Garderoben bereits beschrieben. Man findet Angaben zur Zentralgarderobe, den dezentralen Garderoben, der Personenanzahl, sowie Informationen, ob die Spinde personalisiert oder flexibel genutzt werden sollen. Diverse gesetzliche Vorschriften und Normen geben Vorgaben zur Mindestfläche pro Person, Durchgangsbreite oder Ähnlichem. Somit ist der Flächenbedarf der Garderoben definiert. Basierend darauf erarbeiten ArchitektInnen den ersten Entwurf, der wiederum in weiteren Projektphasen präzisiert und bei Bedarf optimiert wird. Bei Umbau-/Sanierungsprojekten geht man in der Regel von einer bestehenden Situation und einem bereits vorhandenen Raum aus. Hier ist wenig Spielraum gegeben und es geht primär um eine platzeffiziente Nutzung der Garderobe, Spinderneuerung oder Verbesserung des Raumklimas.

Zippsafe: Welche Gewichtung haben die Umkleiden im Planungsprozess? Denken Sie, ihnen wird zu wenig Aufmerksamkeit zugesprochen?

Galina Karsten: Es ist wichtig, Umkleideräume zu einem frühen Zeitpunkt im Projekt präzise zu betrachten. In der Regel wird die Planung der Patientenzimmer oder der medizinisch genutzten Räume priorisiert. Es ist oft nicht leicht für alle Aufgabenstellungen die perfekte Lösung zu finden. Es kommt zu einem Kompromiss, leider zum Nachteil der Nebenräume und Garderoben. Bei einer ungünstigen Raumgeometrie wird zu Ungunsten der Mitarbeitenden von den initial geplanten breiten Spinden auf Z-förmige-Spinde oder eine unpersönliche Lösung gewechselt. Wenn BauherrInnen sich sehr früh im Prozess für die Lösung Zippsafe entscheiden, könnten umfangreich Fläche und damit auch Kosten eingespart werden.

Zippsafe: Das Stichwort Z-Spind ist eine gute Überleitung zur nächsten Frage. Wie wird final entschieden, welcher Spindtyp in einer Umkleide eingesetzt wird?

Galina Karsten: Auch bei diesem Punkt wird unterschieden zwischen Neubau und Sanierungsprojekt. Bei einem Neubau wird der Spindtyp aufgrund der verfügbaren Fläche wie auch der Raumgeometrie gewählt. Die Ausführungsqualität hängt dann vom verfügbaren Budget ab. Bei einem Sanierungsprojekt und einem begrenzten Budget wird meistens auf bestehende Spinde zurückgegriffen und mit neuen Spinden ergänzt. Oftmals wählt man den gleichen Spindtyp um ein einheitliches Bild zu generieren.

Zippsafe: Und wie sieht es aus bei Themen wie der Schliesstechnik oder Zubehör wie Bänke oder Lüftungen in den Umkleiden aus?

Galina Karsten: Die Schliesstechnik sollte im Idealfall in das globale Konzept der Zugangskontrolle passen. Hier sehe ich ebenfalls einen klaren Vorteil von Zippsafe, weil die Lösung in das bestehende Zutrittssystem integriert werden kann. Zubehör wie Bänke oder Spiegel sind oftmals zweitrangig. Das Thema Raumlüftung wird in unterschiedlichen Projekten anders gewichtet. Da das Personal sich bekanntlich nur kurze Zeit in den Garderoben aufhält, rückt dies teilweise stark in den Hintergrund.

Zippsafe: Sie scheinen von unserem Produkt und den Vorteilen überzeugt zu sein. Sehen Sie dennoch Schwierigkeiten beim Einsatz von Zippsafe in Spitalumkleiden?

Galina Karsten: Die größte Schwierigkeit sehe ich beim Umdenken in den Köpfen der Menschen. Für viele ist Zippsafe ein bisher unbekanntes Produkt und die Vorteile sind nicht direkt ersichtlich. Es braucht Zeit, neue Ideen zu akzeptieren. Deshalb sind die Pilot Tests, welche Zippsafe anbietet, durchaus sinnvoll. Somit kann das System im kleinen Rahmen eingesetzt und allseitig geprüft werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass mit der Durchdringung von Zippsafe im Markt Teststellungen seltener werden. Es dürften dann mehr und mehr Garderobenausstattungen im grossen Stil bestellt werden.

Zippsafe: Das wäre auch unser Wunsch. Sind unsere Zippsafe Systeme aktuell in einem Ihrer Projekte eingeplant?

Galina Karsten: Aktuell wird geprüft, ob Zippsafe in einem Krankenhaus in Luxemburg eingesetzt werden kann. Hier ist eine Testphase mit Zippsafe in der Personalgarderobe eines Krankenhauses angedacht.

Zippsafe: Wir sind überzeugt, dass die Testphase erfolgreich verläuft und wir unser erstes Grossprojekt in Luxemburg erfolgreich umsetzen können. Vielen Dank, Frau Karsten für das Vertrauen und den spannenden Austausch!