Der
erste
Deal
-
1.
Akt

Inzwischen wurden hunderte Zippsafe-Systeme erfolgreich bei Kunden in Betrieb genommen. Die Produktion wurde über die Jahre professionalisiert und auch bei der Auslieferung sorgt unser eingespieltes Team für einen reibungslosen Ablauf. Das war nicht immer so. Heute können wir darüber lachen. Im Jahr 2015, beim ersten Kunden, haben unsere beiden Gründer Blut geschwitzt. Die Geschichte hat Hollywood-Charakter, seien Sie gespannt!

Das Ganze startet mit den zwei jungen ETH-Maschinenbaustudenten Carlo Loderer und David Ballagi. Sie nehmen sich im Herbst 2015 ein Semester lang eine Auszeit um ihr Uniprojekt, eine taschen-basierte Self-Service-Garderobe zu vertiefen und ein Gefühl dafür entwickeln, ob es einen Markt für ihre Lösung gibt.

David machte sich also auf nach Ungarn und war damit beschäftigt, Schweisser und Stahlkonstrukteure zu suchen. Carlo griff ziemlich wahllos zum Telefon und rief verschiedenste Leute an. Diese reichten vom Eventbereich, über Clubs, Museen, Shoppingcenter, eigentlich überall da, wo Self-Service Garderoben hätten spannend sein können. Das junge Team verfügte über erste Renderings, Zitat Carlo “primitivste Verkaufsunterlagen”, mehr gab es zu dem Zeitpunkt nicht.

Nach einigen mehr oder minder erfolgreichen Begegnungen sollte es bei der Migros Aare im Berner Westside Shoppingcenter klappen. Es kam den beiden zugute, dass man beim späteren Kunden nach einem Garderobenservice suchte. Die Produktidee mit den flexiblen Schliesstaschen überzeugte trotz noch unprofessionellem Auftritt. Stellen Sie sich vor, wie Carlo dem CEO des Westsides gegenübersitzt und keine Antwort darauf hatte, wie viel sein Produkt denn kosten soll. Unter Zugzwang nannte Carlo CHF 4’500.-, woraufhin das Gegenüber zu lachen anfing und meinte, dass für ein Hightech-Produkt dieser Art mindestens CHF 10’000 verlangt werden müsse und sein Unternehmen sonst sehr schnell pleite gehen würde.

Carlo, beflügelt durch diese Erkenntnis, rief direkt David an und gründete gemeinsam mit ihm innerhalb von zwei Wochen die Atana Engineering GmbH. Die Offerte für das erste System wurde quasi im selben Atemzug an die Migros Aare Genossenschaft verschickt und nur kurze Zeit später angenommen. Der Traum vom ersten Verkauf wurde damit für die jungen Gründer wahr.

Soweit, so gut. Was dann folgte, hatten sich die beiden Studenten wohl etwas leichter vorgestellt. Mit der ersten Bestellung ging das Problem erst richtig los. Wie sollten sie denn in so kurzer Zeit ein funktionierendes Produkt herstellen? Es gab schließlich nur Zeichnungen, mehr nicht. Erfahren Sie im zweiten Teil unserer Serie, wie das erste Garderobensystem gebaut wurde und welchen Herausforderungen Carlo und David auf dem Weg begegneten.